Jetzt jubeln die Russen-Blogger.

Transkription

Journalist.

Unser Korrespondent Christoph Wanner beobachtet von Kiev aus die Gespräche.

Und natürlich die aktuellen Entwicklungen im Ukrainekrieg.

Christoph, wie bewerten denn die russischen Kriegsblogger nun diese Gespräche mit den USA?

Christoph.

Die meisten russischen Kriegsbloger sind Hardliner, die im Augenblick überhaupt keinen Frieden sehen und keinen Frieden für richtig halten.

Weil sie immer argumentieren, dass ein solcher Frieden – oder ein Waffenstillstand muss man es ja jetzt nennen – nur dazu beitragen würde die Ukrainer wieder aufzurüsten.

Und das wäre nur eine Atempause.

Übrigens das gleiche hat gestern auch Usakov gesagt, der außenpolitische Berater des russischen Präsidenten.

Also jeder Stopp, jedes anhalten würde nur den Ukrainern in die Karten spielen.

Und das ist auch die weitverbreitete Meinung hier in telegram bei den russischen kriegsbloggern.

Und da gibt es dann den wohl wichtigsten Blogger über den wir viel sprechen, selbst Ukrain aus Sumi, Juri Padalaka, absolut proorussisch.

Und er sagt:

  • Putin ist clever

  • Er hat sich da nicht in irgendeine Falle hineinlocken lassen.

  • Er hat nicht direkt gesagt nein: wir machen da nicht mit.

  • Er hat Bedingungen gestellt unter denen man bereit wäre oder bereit sein könnte hier diesem Waffenstillstand zuzustimmen.

Putin hat gesagt:

  • wer kontrolliert diesen Waffenstillstand?

  • da müsste man erstmal einen Mechanismus herausarbeiten?

  • dann was passiert mit den ukrainischen Truppen?

  • werden sie weiter aufgerüstet ?

  • was passiert mit der Mobilmachung?

  • wird weiter mobil gemacht wird weitertrainiert?

  • kommen weiter Waffen aus dem Westen in Richtung Ukraine während des Waffenstillstandes?

Alles Nuancen, wie das Putin genannt hat.

Mit anderen Worten jemand der so viele Bedingungen stell, der hat wohl im Endeffekt kein wirkliches Interesse die Situation oder den Status Quo zu ändern.

Und das ist mein Eindruck.

Und die russischen Kriegsblogger bejubeln das.

Sie sind froh dass jetzt nicht angehalten wird.

So interpretiere ich all die Posts die ich da über telegram die letzten Stunden über gelesen habe.

Journalist.

Christoph das ist ja sehr interessant.

Wenn wir ins russische Kernland schauen, dass Putins Truppen offenbar die Region fast vollständig wieder zurückerobert haben.

Und jetzt rücken Sie also dann im Bereich Sumi auf der ukrainischen Seite vor.

Was heißt das für die ukrainischen Verteidiger?

**Wie brisant ist die Lage für Sie? **

Christoph.

Also noch kontrollieren die Ukrainer kleine Teile im russischen Kernland in der Provinz Kursk.

Sie sind noch nicht komplett abgedrängt worden.

Aber der Druck ist jeden Tag groß auf die Ukraine.

Und das sind wirklich noch kleinste Flecken die sie im russischen Kernland halten.

Ich kann jetzt die genaue Quadratkilometer Zahl gar nicht sagen.

Aber das ist nicht mehr viel.

Und die Russen haben die Grenze auch schon überschritten zur Ukraine dort in diesem Bereich.

Und sind schon in die Provinz Sumi eingedrungen.

Und es hält sich jetzt hier das Gerücht, dass Putin den Befehl ausgegeben hat, eine Pufferzone zu errichten auf ukrainischenem Gebiet, in der Provinz Sumi um eben hier eine Art sicherheitskorridor zu schaffen.

Das kann dann eine Pufferzone sein mit einer Breite von bis zu 50 km, um einfach die Gelände das Gelände im russischen Kernland Orte wie Sucha zu sichern, damit die nicht mehr in der Reichweite der ukrainischen mehrfachraketenwerfer sind.

Eine Pufferzone von 50 km ist natürlich eine Herkules Aufgabe.

Keiner weiß ob das die russischen Truppen schaffen.

Sumi selbst ist eine große Stadt mit 1 300.000 Einwohnern.

Ich kann mir nicht vorstellen dass die Russen die Kraft haben diese Stadt einzunehmen.

Aber es ist eben so dass sich das Kräfteverhältnis in diesem Bereich des Kriegsgebietes zugunsten der Russen verändert hat.

Christopf danke für diese allen aktuellen Informationen aus Kiev.