Transkription
Ja damit nach Kiev zu unserem Korrespondenten Christoph Wanner.
Christoph guten Morgen.
Also russlands PrÀsident der zeigt sich also in MilitÀruniform in Kursk.
Was glaubst du?
Wie liest du das?
Welches Zeichen will er damit setzen?
Christoph.
Die russischen Truppen konnten innerhalb der letzten Woche, vielleicht etwas weniger 5 Tage, doch betrÀchtliche Erfolge erzielen in der Provinz Kursk, also im russischen Kernland.
Es ist ihnen gelungen die ukrainischen Truppen doch substanziell zurĂŒckzudrĂ€ngen.
Die Ukrainer kontrollieren nur noch einen wirklich sehr kleinen Teil dieser russischen Provinz.
Eine FlÀche vielleicht von 160 quadratkilometern um sich das besser vorstellen zu können das ist gerade mal noch so groà wie die Stadt Augsburg.
Und das ist ein Erfolg fĂŒr die Russen.
Das muss man, glaube ich, ganz objektiv so sehen.
Und da hat es sich natĂŒrlich der russische PrĂ€sident nicht nehmen lassen persönlich dort zu erscheinen in Kursk.
Und sich dann da Berichten zu lassen von Valery Gerasimov dem Generalstabschef der russischen Armee.
Und Putin ist da auch in Uniform erschienen.
Und das macht er wirklich sehr selten.
Ich kann mich gar nicht erinnern ob ich den russischen PrĂ€sidenten jemals in der Ăffentlichkeit in einer Uniform gesehen habe, in einer MilitĂ€runiform.
Und das war natĂŒrlich ein ganz klares Zeichen an die USA.
Heute wird Steve Witkoff in Moskau erwartet, der sondergesamte des amerikanischen PrÀsidenten.
Da wird verhandelt, da geht es um den ukrainekrieg, ganz klar.
Und die Amerikaner sollten auf keinen Fall ĂŒbersehen wie sich die Lage auf dem Schlachtfeld entwickelt hat.
Und dass Putin jetzt, dadurch dass in Kurs diese Erfolge erreicht wurden, eine wesentlich bessere Verhandlungsposition hat.
Und natĂŒrlich, auch dadurch wesentlich mehr Forderungen stellen wird um dann am Ende vielleicht tatsĂ€chlich
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mitzumachen
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und zu sagen, gut lasst uns diesen 30-tÀgigen Waffenstillstand versuchen aber da werden viele Forderungen kommen.
Das ist meine Prognose.
Und es ist die Frage ob die Amerikaner da mitmachen.
Und ob die Ukrainer da mitmachchen.
Journalist.
Christoph, du hast uns ja eben eindrucksvoll die Lage in Kursk geschildert.
Aber wir wissen auch dass offenbar mehr als 400 ukrainische Soldaten festgenommen worden sein sollen.
Und wir haben ja auch die Bilder eben von Vladimir Putin gesagt.
Was konkret hat er denn an seine Soldaten?
Was hat er ihnen noch mitgegeben?
Also erstens mal war er natĂŒrlich voll des Lobes im Bezug auf seine eigenen MĂ€nner, auf seine Soldaten.
Dann hat er auch noch empfohlen dem Generalstabschef darĂŒber nachzudenken ob man nicht auf ukrainischer Seite – dann in der Provinz Sumi – eine Pufferzone errichten soll.
Das heiĂt die Ukrainer nicht nur rausdrĂ€ngen aus der Provinz Kursk sondern selbst auch mit eigenen Truppen reingehen in ukrainisches Kernland.
Dann in die Provinz Sumi da eine Pufferzone errichten vielleicht auch mit der Breite von mindestens 50 km um eben auĂerhalb der Reichweite der mehrfachraketenwerfer zu sein, der Artillerie zu sein.
Das hat Putin gesagt.
Und er hat dann auch gesagt dass die ukrainischen Soldaten die in Kursk in Gefangenschaft geraten als Terroristen behandelt werden mĂŒssen.
Und das wĂŒrde bedeuten dass ihnen dann langjĂ€hrige Haftstrafen drohen in russischen Straflagern.
Das ganze wird dann nicht unter 20 25 Jahren abgehen vielleicht sogar lebenslÀnglich.
Aber das ist eine Moment Aufnahme.
Ob Putin das dann auch durchzieht ist eine ganz andere Frage.
Journalist.
Christoph nur noch mal der Blick auf die Verhandlungen.
Du hast ja gesagt US Sondergesandter die Witkoff, der wird also demnÀchst eintreffen.
Und du hast auch schon vermutet dass die Russen da einige Forderungen stellen werden.
Was ĂŒber was sprechen wir da genau?
Christoph.
Also ich denke dass der russische PrĂ€sident weil es fĂŒr ihn in diesem Krieg im Augenblick relativ gut lĂ€uft mit maximalforderungen kommen wird.
Der wird wahrscheinlich wieder sagen dass die Ukrainer die vier Provinzen die die Russen im September 2022 annektiert haben vollstĂ€ndig rĂ€umen mĂŒssen.
Und dass die auch komplett eingegliedert werden mĂŒssen in die Russische Föderation.
Und dass das Ganze völkerrechtlich anerkannt werden muss.
Da geht es um Cherson, Saporischschja, Donezk und Luhansk.
Dann wird er fordern dass die Ukraine neutral bleiben muss, keine NATO-mitgliedschaft, keine Atomwaffen, keine auslÀndischen Truppen in der Ukraine.
Und auch keine europĂ€ischen oder amerikanischen, soll heiĂen NATO-soldaten in der Ukraine um einen möglichen Waffenstillstand zu ĂŒberwachen.
Putin wird immer wieder sagen: wir wollen die RealitĂ€t auf dem Schlachtfeld berĂŒcksichtigt wissen.
Und dann wird er sicherlich auch noch fordern dass die Sanktionen zurĂŒckgeschraubt werden, gegenĂŒber Russland, die den Russen ĂŒbrigens weh tun
Auch wenn immer von russischer Seite was anderes behauptet wird.
Gerade im Finanzsektor und im Rohstoffsektor ist das Ă€uĂerst schmerzhaft und teuer.
Diese [Sanktionen laufen] zu umgehen das ist ein Kraftakt den die Russen da jeden Tag stemmen mĂŒssen.
Und da wird er auch was fordern der russische PrÀsident.
Also die Liste und die Palette der Forderungen die wird lang sein.
Und dann wird sich das Ganze in die LĂ€nge ziehen.
Putin wird nicht nein sagen zu Vitkoff.
Er wird ihn nicht brĂŒskieren.
Er wird auch Trump jetzt keine Absage erteilen.
Er wird das Ganze erst einmal besprechen.
Und er wird das Ganze in die LĂ€nge ziehen weil es momentan fĂŒr den russischen PrĂ€sidenten und sein StreitkrĂ€fte in diesem Krieg passabel lĂ€uft.
So sieht das aus.
Journalist.
Christoph es steht also eine ganze Menge auf der Agenda rund um den ukrainekrieg heute.
Du wirst das alles fĂŒr uns beobachten.
Danke nach Kiev.