Transkription
Journalist.
Ja damit schauen wir jetzt von Washington DC nach Kiev in die ukrainische Hauptstadt zu unserem Korrespondenten Christoph.
Guten Morgen Christoph
Ja wie sind denn die Reaktionen jetzt bei dir in der Ukraine über den Ausgang dieses Deals zwischen den USA und dem kriegsgebudelten Land?
Christoph.
Ja die Reaktionen auf das was da in Saudi-Arabien ausgehandelt wurde ,zwischen der Ukraine und den USA, in Bezug auf den Krieg, hier könnten unterschiedlicher nicht sein.
Da gibt es die einen die sagen Selenski hat vollkommen Recht auf die USA zuzugehen.
Wir brauchen die Waffenlieferungen, das Geld, die geheimdiensttinformationen aus den USA.
Und das läuft da jetzt alles wieder nach diesen Gesprächen in Saudi-Arabien.
Dann gibt es dieenigen die sagen das ist ein großer Fehler jetzt anzuhalten.
Die Russen werden die Zeit nur nutzen um neu aufzurüsten um neue Truppen nachzuführen
Und dann werden sie mit noch größerer Vehemenz zuschlagen.
Es gibt Stimmen die sagen dass Selenski wahrscheinlich von den USA etwas bekommen hat.
Anders können sich diese Leute die Kehrtwende von Selenski gar nicht vorstellen.
Denn er hat ja immer gesagt es wird keinen Waffenstillstand geben zu Lande, das käme einer Kapitulation gleich.
Und jetzt macht er das was die Amerikaner wollen.
Also heißt es er muss was gekriegt haben von den USA.
Vielleicht zukunftsgarantien heißt das dass niemand versucht suchen wird ihn aus dem Amt zu jagen.
Und dann gibt es noch Stimmen die sagen: Selenski hat sich nur jetzt auf diesen 30tägigen Waffenstillstand eingelassen, weil er hofft dass Putin sich nicht darauf einlässt.
Und weil dann der schwarze Peter bei den Russen wäre.
Und dann könnten die USA die Sanktionen gegenüber Russland verschärfen.
Und könnten sich in Bezug auf die Ukraine noch loyaler verhalten.
Das heißt mehr waffen und rein in die Ukraine mehr Geld mehr geheimdienstinformation.
Das heißt, das Einlenken von Selenski könnte auch reines Kalkül sein.
Journalist.
Christoph das ist ja auch die spannendste Frage jetzt eigentlich: also wie sich der Kremmel dazu jetzt verhalten wird?
Gibt es denn da schon irgendwelche Hinweise?
Christoph.
Ja es gibt natürlich auch in Russland die Hardliner.
Auch unter den wichtigen Telegram Portalen, den Kriegsblog.
Wie das Portal Военная хроника.
Diese Männer sagen auf gar keinen Fall jetzt, sich auf eine Waffenruhe auf einen Waffenstillstand einlassen.
Das nutzen die USA und die Ukrainer nur aus um die ukrainischen Truppen wieder auszurüsten, aufzurüsten, zu versorgen.
Und dann werden sie zuschlagen und versuchen sich zu rechen und die Gebiete die sie verloren haben zurückzuerobern.
Das höre ich oft bei russischen Kriegsblogen.
Aber ich persönlich denke, dass Putin genau weiß, dass er da in eine Falle hineinlaufen kann.
Nämlich, wenn er jetzt sagt er macht nicht mit bei diesem Vorschlag für eine 30-tägige Waffenruhe dann hat er tatsächlich den schwarzen Peter bei sich.
Und dann kann das bedeuten, dass die Amerikaner eben die Unterstützung für die Ukrainer forcieren.
Dann kann das bedeuten, dass auch China verärgert sein wird.
Denn die Chinesen haben auch immer wieder gesagt , dass es jetzt an der Zeit wäre an einer Friedenslösung zu arbeiten.
Das wird dann alles für Putin äußerst unangenehm könnte ich mir vorstellen.
Und deswegen kann Putin durchaus sagen: gut wir lassen uns darauf ein.
Und ob er das dann ernst meint mit dieser Waffenruhe.
Oder ob das nur ein Schachzug ist um eben nicht dumm dazustehen in den Augen der Amerikaner.
Das müssen wir abwarten.
Aber ich kann mir nicht vorstellen dass der russische Präsident sich jetzt hinstellt und Trump sagt: nein das kommt für uns nicht in Frage.
Ich denke Putin ist da auch gerissen genug um eben in gewisser Weise sich auf dieses, wenn man es so formulieren darf es soll nicht zynisch klingen, auf dieses Spiel einzulassen.
Journalist.
Christoph aber mit all deiner Expertise mit all deiner Erfahrung wie schätzt du denn ein?
Könnten das tatsächlich erste Schritte zu einem ernsthaften Frieden werden?
Christoph.
Das kann durchaus sein.
Ich denke nicht, dass man jetzt die Bemühungen der Amerikaner kleinreden sollte und sagen sollte das wird doch sowieso alles nichts.
Es kann durchaus sein dass wir uns jetzt am Anfang eines Friedensprozesses befinden.
Nur jetzt zu sagen dass die Kuh schon vom Eis ist das wäre glaube ich äußerst verfrüht vielleicht sogar naiv.
Es kann auf diesem Weg zu diesem Frieden noch irrsinnig viele Störmanöver geben, Störfaktoren geben.
Und von daher ist das mal ein Anfang vielleicht ein Etappensieg für diejenigen die Frieden wollen.
Aber der Weg glaube ich bis zum Frieden der ist noch sehr sehr lang und voller Unwegbarkeiten.
Christoph danke nach Kiev